Ein Duft von frischem Café liegt in der Luft und langsam trudeln die ersten Menschen ein. Kekse und Obst liegen auf den Tischen und laden ein zum hinsetzen und erzählen. Es ist wieder Donnerstag im CVJM Brandenburg. Ein Donnerstag in dem das Begegnungscafé alle Brandenburger und Brandenburgerinnen einlädt zum gemeinsamen erzählen und austauschen.

Das Begegnungscafé bildet das Herzstück der Projektstelle „Jetzt erst Recht. Religiöse Jugendverbände gestalten Zusammenleben in der Migrationsgesellschaft“.
Ich, die Projektinhaberin, bin Thekla-Luise Molle und derzeit Studentin der Sozialen Arbeit. Neben meinem Studium arbeite ich im CVJM Brandenburg mit 25%. Der Standort Brandenburg zeichnet sich besonders durch seine Lage im ländlichen Raum aus. Die Stadt, welche eine gute Anbindung zu Berlin und Potsdam hat, erfuhr im Jahr 2015/2016 durch die Flüchtlingsbewegung die Chance, das Stadtleben und kulturelle Leben bunter und vielfältiger zu machen. So entstand das Café, welches damals primär an grundlegenden Problemen arbeitete wie: Anträge ausfüllen, Wohnungssuche und Familiennachzug.  
Heute erleben wir eine andere Situation. Viele ehemals Geflüchtete sind mittlerweile in Deutschland angekommen. Die Suche nach Wohnraum und das Bearbeiten von Anträgen wurden mittlerweile weitestgehend nebensächlich. Aktuell beschäftigen sich die Menschen und somit auch das Café und die Projektstelle mit der Frage: Wie wollen wir gemeinsam leben. Was können wir voneinander nachhaltig lernen und wie können Jugendliche das Zusammenleben gestalten?       
 

Derzeit arbeite ich an einer Kooperation mit der eritreischen Initiative Brandenburg. Diese Initiative, welche ca. 50 Menschen aus Eritrea zählt, bildete sich 2016 in Brandenburg. Mehrheitlich gehören sie dem orthodoxen Glauben an. Gemeinsam haben wir in der Vergangenheit geschaut, was und wie kann eine Verbindung zwischen dem CVJM und ihnen aussehen. Was wünschen sich alle Beteiligten und wie kann dies umgesetzt werden.          
Im September soll die erste große Auftaktveranstaltung stattfinden. In Anlehnung an das Begegnungscafé möchten wir uns einmal im Monat in den Räumlichkeiten des CVJM´s treffen. Jeder Abend wird unter einem Thema stehen und soll zukünftig von unterschiedlichen Teilnehmenden gestaltet werden, um Partizipation und Selbstorganisation zu fördern.    
Gemeinsam konnten wir in der Vergangenheit bereits zwei eritreische Gottesdienste und einen Länderabend zum Heimatland erreichen.

Und somit befindet der Standort Brandenburg stetig im Wandel und in Veränderung!